Als Algunder Bürger sind wir auf mehrere Dinge stolz in unserer schönen Gemeinde. So haben wir blühende Gärten, die größte freiwillige Feuerwehr des Landes Südtirol und die höchstwahrscheinlich schönste Brauerei Europas auf unserem Gemeindegebiet.
Eine Besichtigung der Brauerei FORST lohnt sich definitiv, denn im Laufe der anderthalb bis zweistündigen Führung erfährt der Besucher viel Wissenswertes rund um das Brauhaus und den Herstellungsprozess des edlen Gerstensaftes. Eine telefonische Anmeldung unter +39 0473 260111 ist dabei notwendig, die Führungen starten beim Shop auf der Seite, wo sich auch der Braugarten FORST befindet. Die Teilnahmegebühr von € 15,00 ist im ForstShop zu begleichen und beinhaltet neben der professionellen Führung auch einen Getränkegutschein sowie ein exklusives Bierglas als Erinnerung. Pro Termin dürfen maximal 20 Personen teilnehmen, also zahlt es sich aus frühzeitig zu reservieren.
Vom Shop aus geht es sofort Richtung Sudhaus, wo die Bierwürze hergestellt wird. Die Magie, die im Sudhaus stattfindet, ist die Umwandlung von einem stärkehaltigen Getreide in vergärbaren Zucker. Bei der Führung durch das Brauhaus erfährt der Besucher genau, wie dieser Prozess vonstatten geht. Das Gerstenmalz wird mit warmem Brauwasser vermengt. Bei unterschiedlichen Temperatursprüngen zersetzen und zerkleinern die natürlichen Enzyme des Malzes die Stärkeketten in Einfachzucker. Dafür werden in den Maischbottichen zwischen 2 und 2,5 Stunden benötigt. In der Folge wird die Maische in den Läuterbottich umgepumpt, wo die Spelzen der Getreidekorns von der flüssigen Bierwürze getrennt werden. Dies erfolgt mittels Abläutern der Würze durch einen Sieb, sprich der Boden des Sudgefäßes ist mit kleinen Schlitzen versehen, wo die Flüssigkeit abfließen kann, aber die Spelzen als sogenannte Biertreber zurückbleiben. Im Anschluss an diesen zweieinhalbstündigen Produktionsschritt wird das Ganze in der Würzepfanne auf 100°C für eine Stunde aufgekocht. Das führt zu einer Sterilisation der Würze und lässt den Hopfen in Lösung gehen. In diesem Gefäß wird die Bittere der jeweiligen Bierspezialitäten festgelegt. Der letzte Produktionsschritt im Sudhaus ist im Whirlpool, wo der Heißtrub mittels Rotations- bzw. Fliehkräfte von der Bierwürze abgetrennt wird. Dadurch wird vermieden, dass trübenden Bestandteile vom Sudhaus in den Gärkeller gelangen.
Nach dem Abkühlen der Bierwürze wird alles in den Gärkeller umgepumpt, wo im Laufe von einer Woche bei kalten Temperaturen die Würze schonend zu Jungbier vergoren wird. Bei der Besichtigung der Brauerei FORST wird nichts ausgeklammert. Alle Produktionsschritte werden sehr genau beschrieben. So wird auch erklärt, dass die Hefe nach der Gärung wiedergewonnen und bis zu viermal wiederverwendet wird. Auch die Kohlensäure, die bei der Hauptgärung aus dem Gärtank austritt, wird rückgewonnen und für die spätere Abfüllung des Bieres hergenommen.
Im Lagerkeller reift der Gerstensaft, bekommt seinen definitiven, urtypischen Geschmack und die gewohnt hohe Qualität eines Bieres aus der Spezialbier-Brauerei FORST. Bei der Besichtigung der Brauerei FORST erfährt man außerdem, dass ein FORST-Bier fast 2 Monate benötigt, damit es endlich abgefüllt werden kann und zum Endverbraucher gelangt. In der Verladehalle erklärt der Guide interessante Fakten zum Biermarkt in Italien ehe die Abfüllanlage angeschaut wird. Beeindruckend, wie hier in einer Stunde bis zu 44.000 Flaschen à 33 cl abgefüllt werden. Das sind fast anderthalb LKW, die mit Bier beladen werden können!
Die Tour klingt langsam aus und zum Abschied bekommen alle Teilnehmer, die der Besichtigung der Brauerei FORST beigewohnt haben, einen Gutschein für ein Freibier. Weitere Informationen zu den Besichtigungen findet man im Internet unter: www.forst.it/de/forst/brauereibesichtigungen
Selbstverständlich gibt es das forstfrische Bier auch in der Pension Seppmair.
Alle Fotos des Artikels „Besichtigung der Brauerei FORST“ entnommen aus: www.forst.it/de/downloads