Mit der Wegmarkierung Nr. 24 erstreckt er sich knapp 100 km über den Naturpark Texelgruppe zwischen dem Passeiertal im Osten sowie dem Schnalstal im Westen. Dieses Jahr feiert der Meraner Höhenweg sein 35. Jubiläum.
Es waren Helmuth Ellmenreich († 2002), jahrelanger 1. Vorsitzender des Alpenvereins Südtirol (AVS) – Sektion Meran und Robert Schönweger, ambitionierter Wege- und Markierungswart, die als treibenden Kräfte bei der Errichtung des Höhenweges fungierten. Nach knapp 10-jähriger Bautätigkeit konnte am 30. Juni 1985 in Katharinaberg der Bergwanderweg als „Freundschaftsband von Hof zu Hof, von Gemeinde zu Gemeinde, von Tal zu Tal“, feierlich eröffnet werden.
Die seit jeher von Bergbauern genutzten schmalen Trampelpfade konnten zum Großteil bei der Planung sowie Umsetzung des Meraner Höhenweges miteinbezogen, ausgebaut bzw. verbunden werden. Erstes fertig gestelltes Teilstück war der Abschnitt vom Giggelberg nach Longfall, während schließlich die Vollendung der Passagen von Ulfas – Hütt - Pfelders - Stettiner Hütte als auch jene von Katharinaberg – Montfert - Vorderkaser den einzigartigen, alpinen Rundweg vervollständigten. Maßgeblich für die Realisierung dieses Projektes waren die Unterstützung der verschiedenen Gemeindeverwaltungen bzw. der Tourismusvereine der jeweiligen Gebiete und die konstruktive Hilfe der Bergbauern sowie Besitzer der Berggasthöfe.
Die eifrige und engagierte Mitarbeit von zahlreichen Mitgliedern der AVS-Sektionen Untervinschgau / Passeier waren ebenso äußerst wertvoll für dieses Vorhaben. Seit nunmehr 35 Jahren stellt der Meraner Höhenweg ein einmaliges, alpines Wandererlebnis dar, das unter Bergfreunden allseits bekannt und beliebt ist.
Wer den Meraner Höhenweg erkunden möchte, der bekommt auf der Webseite www.meraner-hoehenweg.com allerhand nützliche Hinweise und Tipps für die Einkehr. Idealer Einstieg für diese dreitägige Wandertour ist mit Sicherheit die Leiter Alm oberhalb des Weilers Vellau. Sprich für alle Bergfreunde und Wanderbegeisterte stellt die Pension Seppmair einen optimalen Stützpunkt für dieses Wanderprojekt dar. Die Wandertage sind streng und der Zeitplan sollte unbedingt eingehalten werden, wir teilen den Weg in drei Etappen ein:
1.Etappe: Leiter Alm – Katharinaberg
Auf dem Weg Nr. 24 geht es vom der Leiteralm weiter zum neu errichteten Hochganghaus (1.839 m), an der Tablander Alm vorbei bis zur Nassereithütte. Der Weg führt weiter über den Zielbach zum Berggasthaus Giggelberg (1.565 m). Dieses Teilstück ist ab nun von Taleinschnitten und Rinnen geprägt. Teils sind die Abschnitte mit Leitern, Stufen und Sicherungen versehen. Nach stetigem Auf und Ab und mehreren Einkehrmöglichkeiten erreichen wir den Linthof. Ab hier schlängelt sich der Weg ins Schnalstal und bietet einen grandiosen Blick auf Reinhold Messners Schloss Juval an der gegenüberliegenden Talseite. Nach etwa zwei Wegstunden erreicht man den Ort Katharinaberg (1.245 m). Gute 11 Stunden müssen für diese 1. Etappe einkalkuliert werden, es empfiehlt sich deshalb zeitig zu starten.
2.Etappe: Katharinaberg – Pfelders
Weiter geht es Richtung Pfossental, vorbei an der Alm Vorderkaser bis zum Eishof. Wir folgen dem Weg bis zum Talschluss. Majestätisch präsentieren sich die Gipfel der Texelgruppe im Licht der Sonne. Unser Weg führt gleichmäßig steigend (Militärweg) bis zum Eisjöchl auf 2.895 Höhenmeter und weiter bis zur Stettiner Hütte (2.875m). Wichtiger Hinweise an alle: Die Stettiner Hütte wurde 2014 von einer Lawine schwer beschädigt und deshalb sind derzeit sind keine Übernachtungen möglich. In Serpentinen führt der Weg hinunter zur Lazinser Alm. Bald erreichen wir den Ort Pfelders im Passeiertal, wo unsere 2. Etappe endet. Hier gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten. Auch für die 2. Etappe muss man gute 11 Stunden Wanderzeit einplanen.
3.Etappe: Pfelders – Oberplars
Am dritten Tage unserer Rundwanderung auf dem Meraner Höhenweg brechen wir Richtung Inner- und Außerhütt auf. In mäßigen Auf- und Abstiegen führt der Weg nach Christl, oberhalb von St. Leonhard in Passeier. Hier beginnt der Abstieg zum Kalbenbach. Auf 820m Meereshöhe überqueren wir das Tal und folgen dem Weg bis zum Longfallhof im Spronsertal. Weiter führt der Weg zum Talbauer-Hof und schließlich wieder über den Gasthof Hochmuth zum Ausgangspunkt unserer Tour: der Leiter Alm! Die letzte Etappe ist die zeitaufwändigste und es ratsam vor 8 Uhr zu starten, denn mit kolportierten 12 Stunden muss man schon ordentlich unterwegs sein, um den Zeitplan für diese Strecke einzuhalten.
Alle Fotos in diesem Beitrag: (c) IDM Südtirol - Alex Filz & Damian Pertoll